Die Tagesetappe starteten wir zuerst in einem kleinen Café und gut gestärkt zogen wir Richtung Rom. Bald trafen wir wieder auf den Heideweg, nicht zu verwechseln mit dem Heidschnuckenweg. Beide Wege begleiten die Via Romea in regelmäßigen Abständen. Über weite Strecken ging es über Wald- und Wiesenwege. Diese Strecke hat uns richtig gut gefallen, aber ohne mein Navi hätten wir den Weg nie gefunden. Auf dieser Strecke gibt es längst nicht soviele Umwege, wie auf den bisherigen Etappen. Die Richtwege durch die Heide kürzen einiges an Kurven ab und so waren wir am frühen Nachmittag schon in Wietzendorf.
Dort konnten wir beim Bäcker im Gebäude vom Supermarkt Kaffee und Kuchen genießen, der Zeitpunkt war perfekt, denn es begann zu hageln. Tina hat für Hagel eine hübsche Beschreibung gefunden - sie nennt die kleinen Körnchen gefriergetrockneten Regen.
Insgesamt war die Etappe für uns super, obwohl wir abends kein Essen hatten und der Supermarkt für uns 4 Kilometer Umweg war. Wie gut, daß Tina für das Abendessen noch Kraftbrot hatte, welches sie seit einigen Monaten in regelmäßigen Abständen selber backt. Damit steht für uns fest: Ab jetzt kommt Kraftbrot und ein Stück Käse in den Rucksack, Wein und Getränke kann man überall nachkaufen, gutes Essen eher selten.
In Wietzendorf kamen wir auch fast an einer Jakobigemeinde vorbei, es gibt eine Galerie am Jakobsweg, der gar kein Jakobsweg ist, sondern nach Rom geht - der Heideweg hat die Qualitätskriterien eines Jakobsweges noch nicht ganz erfüllt (man muß auf der kurzen Strecke Heideweg viel zu viel Geld ausgeben, damit steht dieser nur gutverdienenden Menschen zur Verfügung, welches ein Ausschlußkriterium ist).
Hinter Wietzendorf ging es noch vier Kilometer Richtung Klein Amerika, der Wegweiser Richtung Miltankstelle fiel uns schon sehr rechtzeitig auf. Leider sind wir ihm nicht gefolgt, denn wir konnten nicht ahnen, daß die Miltankstelle in unmittelbarer Nähe unserer kleinen Pension liegt, denn die Miltankstelle, unsere Pension mit dem Fellladen und wenn es hoch kommt noch zwei Bauernhöfe - das ist Klein Amerika. Schon lustig, daß mein Tag mit einem Amerikaner anfing und mit einem Dorf Amerika aufhört. Glücklicherweise spricht man in Klein Amerika deutsch und so brauchte ich keine Englischkenntnisse mehr ausbuddeln.
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